Der vorliegende Bericht fasst Befunde zur Blankaalabwanderung 2008/09 in der Weser zusammen, die in der Abwandersaison 2008/09 durch Auswertung der Schokker- und Hamenfänge von zwei Berufsfischern im Unterwasser der Staustufen Landesbergen und Drakenburg (Niedersachsen) erhoben wurden. Die gefangenen Aale wurden gezählt, vermessen und auf wasserkraftbedingte Schädigungen hin untersucht. Darüber hinaus wurden Wiederfänge zuvor markierter und im Unterwasser der Staustufe Schlüsselburg freigelassener Blankaale registriert. Auf dieser Basis lässt sich die Gesamtabwanderung in der Weser im Untersuchungszeitraum jeweils mit ca. 14.000 Exemplaren an den beiden Standorten Landesbergen und Drakenburg angeben. Von diesen Blankaalen weisen jeweils 28 bis 30 % pro Standort wasserkraftbedingte Schädigungen auf. Hierbei steigt das Schädigungsrisiko mit zunehmender Körperlänge. Mindestens die Hälfte der geschädigten Aale, also 14 bis 15 % der Gesamtabwanderung pro Standort sind tot oder so schwer geschädigt, dass sie aufgrund ihrer Verletzungen nicht in der Lage sind, die Reproduktionsgebiete zu erreichen und zur Arterhaltung beizutragen. Die fischereiliche Mortalität lässt sich für die beiden Standorte mit jeweils ca. 16 % angeben.
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