Das Wasserkraftwerk Fritzbach wurde 2015 in Betrieb genommen und befindet sich im unteren Bereich des Fritzbaches. Die Wasserfassung liegt am unteren Ortsende der Gemeinde Hüttau, das Kraftwerk selbst am unteren Ende des Fritzbaches in der Gemeinde Pfarrwerfen bei der Mündung in die Salzach. Die Länge der Ausleitungsstrecke beträgt 8,7 km bei einer Fallhöhe von 159 m. Zur Stromerzeugung wird eine 6-düsige Peltonturbine verwendet. Die Engpassleistung der Anlage beträgt 5,4 MW bei einem Ausbaudurchfluss von 4,5 m³/s. Die durchschnittliche Jahreserzeugung wird mit 28.000 MWh angegeben.
Louwer 15 cm Stababstand an der Wasserfassung.
Vertikalter Feinrechen mit 20 mm Stababstand an der Druckrohrleitung.
Die Abstiegsklappe am Kraftwerk Fritzbach ist linksufrig in der Wehrachse installiert, wobei sie etwa 1,5 m vom Ufer versetzt – und damit nicht bündig am Gewässerrand – positioniert ist. Der Zulauf zur Klappe ist aus dem Oberwasser kommend mittels Betonwände kanalförmig ausgeführt, wobei die Breite des Zulaufes 60 cm beträgt (Abbildung 2). Im vorderen Bereich des etwa 5,5 m langen Zulaufes ist die Klappe angebracht, die als sohlbündige Stahlrampe mit variablem Anstellwinkel ausgeführt ist. Der Wasserpolster am vorderen Ende der Klappe ist im Mittel etwa 30 cm tief. Die Klappe wird permanent mit etwa 150 l/s dotiert und kann maximal 1,1 m³/s abarbeiten. Im Unterwasser der Klappe ist ein Kolk ausgebildet, der eine verletzungsfreie Passage ins Unterwasser ermöglichen soll. Die eigentliche Wasserfassung, der Zulauf Richtung Turbine, ist durch einen Louver vom Gewässerbett abgegrenzt.
Die FAH kann potenziell auch als Abstiegskorridor genutzt werden. Dafür müssen Fische allerdings den oberwasserseitigen Eingang in die FAH, der 30 m oberhalb des Wehrs situiert ist, finden. Einen weiteren permanent dotierten Abstiegskorridor bietet die Fischabstiegs- bzw. Restwasserklappe, die zumindest mit 150 l/s ständig überströmt ist.
Im Forschungsprojekt "Fischschutz und Fischabstieg in Österreich", wurde die Thematik des Fischabstieges in österreichischen Fließgewässern erstmals genauer untersucht. Im Zuge der Fallstudie Salzburg wurde an den zwei neu errichteten Kraftwerksstandorten Kleinarl und Fritzbach die Fischwanderung – insbesondere die Abwanderung – der lokalen Fischfauna untersucht. An beiden Standorten wurden Ausleitungskraftwerke errichtet, wobei an den Wasserfassungen Fischaufstiegshilfen (Vertical-Slot Bauweise) sowie Klappen im Wehrfeld zum Fischabstieg gebaut wurden.
Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus