Das Ausleitungskraftwerk liegt am linken Ufer der deutschen Thaya in der niederösterreichischen Gemeinde Karlstein, wenige Kilometer vor dem Zusammenfluss mit der mährischen Thaya. Die Thaya hat am Standort einen mittleren Abfluss von etwa 4 m³/s, das Kraftwerk befindet sich im Epipotamal, also der Barbenregion. Im Leitbild sind 26 Fischarten ausgewiesen. Die Anlage wurde 2010 revitalisiert und mit einer Kaplanturbine (Nennleistung 69 kW) ausgestattet. Die Ausleitungsstrecke schließt an einen etwa 1,2 km langen Stauraum an und hat eine Gesamtlänge von ca. 600 m. Der Ausbaudurchfluss der Turbine beträgt 2,85 m³/s, die Nettofallhöhe 2,65 m.
Vertikal geneigter Vertikalrechen mit 16 mm lichter Weite – Stäbe mit Rechteckprofil. Gemessene Geschwindigkeiten am Rechen betragen <0,4 m/s.
Turbinenbypass mit oberflächlicher und sohlnaher Öffnung. Von den beiden Öffnungen führt ein PVC-Rohrdurchlass ins Unterwasser des Kraftwerks. Die Dotation des Bypasses ist je nach Regulierung der Öffnungen variabel und beträgt im mittel rund 120 l/s. Als Leiteinrichtungen zu den Öffnungen dienen oberflächlich eine etwa 30 cm tiefe Tauchwand, grundnahe wurde parallel zur Tauchwand eine Sohlleitwand aus Beton ausgeformt.
Der Standort wird aktuell im Rahmen des von der BOKU Wien, Institut f. Hydrobiologie durchgeführten Forschungsprojekts "Fischschutz und Fischabstieg in Österreich" untersucht. Untersucht werden: Abstiegsraten über die Fischaufstiegsanlage, die Wehrdotation, die Fischabstiegshilfe und die Turbine.
Pablo Rauch
Institut für Hydrobiologie, Gewässermanagement (IHG)
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