Beim Kraftwerk Bannwil handelt es sich um ein Laufwasserkraftwerk in Blockbauweise an der Aare (Schweiz). Die nutzbare Fallhöhe beträgt je nach Unter- und Oberwasserständen 5.5 - 8.5 m bei einem Ausbauwasserdurchfluss von 450 m3/s. Die drei installierten Kaplan-Rohrturbinen besitzen eine maximale Leistung von 28.5 MW und erzeugen jährlich im Mittel 150 GWh. Flussabwärts des Kraftwerks befinden sich entlang der Aare neun weitere Wasserkraftwerke und zwei Kernkraftwerke mit Kühlwasserentnahmen, welche das Flussregime stark prägen. Die Zielfischarten der Aare sind Lachs und Barbe. Das Kraftwerk verfügt über einen Fischaufstieg (Beckenpass), dessen Sanierung bis 2020 geplant ist. Der Fischabstieg erfolgt über den Triebwasserweg oder bei Hochwasser über das Wehr. Die Sanierung des Fischabstiegs wurde bis 2025 angesetzt. Die Inbetriebnahme des Wasserkraftwerks Bannwil erfolgte 1970.
Im Rahmen des FIThydro-Projektes werden 250 Fische mit radiotelemetrischen Tags ausgestattet und ihre Routen im Bereich des Kraftwerks zwei Jahre beobachtet. Zudem wird das Fischverhalten mit einem Sonarkamerasystem lokal beobachtet, z.B. vor den Einlaufrechen. Ausserdem werden betriebliche Massnahmen für einen schonenden Fischabstieg geprüft. Die VAW führt dazu Feldmessungen des Geschwindigkeitsfeldes mittels ADCP durch und erstellt ein numerisches 3D-Modell, um verschiedene Varianten vergleichend zu untersuchen. Zusätzlich wird die Installation eines vertikalen Fischleitrechens mit anschliessendem Bypass geprüft.
Dr. Carl Robert Kriewitz-Byun
Engineering Hydro & Infrastructure
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