FIThydro (Fishfriendly Innovative Technologies for Hydropower) ist ein Horizont 2020-Projekt im erneuerbaren Energien Call der EU. Wissenschaftler von 26 Partnerorganisationen sowie ein internationales Expertengremium untersuchen hier die Auswirkungen von Wasserkraft auf die Ökologie des Fließgewässers und Fische im Speziellen, wobei machbare und kosteneffiziente Maßnahmen und die Entwicklung eines Entscheidungstools für Entscheidungsträger und Politiker erarbeitet werden. Das Konsortium besteht aus Universitäten, Forschungsinstituten, Kraftwerksbetreiber sowie Beratungsfirmen. FIThydro untersucht die genannten Fragestellungen an 13 Testanlagen (existierende Wasserkraftanlagen) in vier europäische Regionen: Skandinavien, den Alpen, in Frankreich/Belgien und auf der Iberischen Halbinsel.
Folgendes sind die Kernpunkte des Projektes:
- Alle Disziplinen aus dem Bereich Wasserkraft an einen Tisch zu bringen
- Bewertung der Reaktion und der Resilienz von Fisch-Populationen in von Wasserkraft beeinflussten Fließgewässern
- Bewertung der Umweltverträglichkeit und des Schutzes von Spezien
- Verbesserung von Maßnahmen, welche die Effekte auf Fische und Fischerei minimieren, unter der Zuhilfenahme von konventionellen sowie innovativen kosteneffizienter Maßnahmen
- Verbesserung von Methoden, Modellen und Werkzeugen
- Identifikation von kritischen Bereichen im Zusammenhang mit der Wasserkraft und Bereitstellen von kosteneffizienten Verbesserungsmaßnahmen
- Risikobasiertes Entscheidungstool (Decision Support System DSS) im Bereich von Planung, Vergabe und Betrieb von Wasserkraftwerken
- Erzielung eines Verbesserten Problembewusstseins und erhöhter Objektivität von politischen Entscheidungsträgern, NGOs und der Öffentlichkeit
Zur Erreichung dieser Ziele wurde ein dreistufiger Arbeitsplan entwickelt. Dieser enthält, basierend auf Literaturrecherche eine Analyse des Status-quo sowie der Potentiale der umweltverträglichen Wasserkraft. Darüber hinaus experimentelle Untersuchungen an den unterschiedlichen Testanlagen sowie physikalische und numerische Simulationen. Die Ergebnisse fließen in eine risikobasierte Entscheidungsmatrix. Diese soll es vor allem Betreibern ermöglichen die Anforderungen an die Produktion zu erfüllen und gleichzeitig die umweltrelevanten Anforderungen und Ziele der Europäischen Gesetzgebung sowie eine sich selbst erhaltende Fischpopulation zu ermöglichen.
Weiter Informationen über das Projekt finden Sie auf der FIThydro-Projektwebsite [Englisch].
Prof. Peter Rutschmann
Technische Universität München (TUM)
E-Mail: peter.rutschmann@tum.de
gefördert durch die Europäische Kommission, Generaldirektion Forschung & Innovation im Rahmen des EU-Programmes Horizont 2020