Die Wasserkraftanlage Eixendorf II befindet sich an der Vorsperre der Talsperre Eixendorf östlich von Neunburg vorm Wald. In die Staumauer der Vorsperre wurde ein bewegliches Kraftwerk mit einer Kaplan-Rohrturbine (Laufraddurchmesser 1 m, 333 Umdrehungen pro Minute) eingebaut, das im Frühjahr 2017 in Betrieb genommen wurde. Bei einem Ausbauabfluss von 4,5 m³/s und einer Fallhöhe von 5 m beträgt die Ausbauleistung 190 kW. Die Turbine befindet sich in einem mittels hydraulischer Hubvorrichtung schwenkbaren Stahlgehäuse. Dieses Gehäuse kann im Hochwasserfall angehoben werden, sodass das Kraftwerk vollständig unterströmt wird und ein Geschiebetransport ermöglicht wird. Weitere Informationen zum Kraftwerkstyp bewegliches Kraftwerk finden Sie auf der Website der Bayerischen Landeskraftwerke.
Vor dem Einlauftrichter der Turbine ist ein vertikaler Rundrechen mit einem Stababstand von 20 mm und einem integrierten Rechenreiniger installiert.
Oberflächennah wandernde Fischarten können über einen permanent geöffneten überströmten Kronenausschnitt über das Stahlgehäuse des Kraftwerkes absteigen. Sohlnah wandernde Fischarten können durch periodisches Anheben des schwenkbaren Stahlgehäuses in das Unterwasser gelangen.
Das Untersuchungsprogramm ist in zwei Forschungsmodule gegliedert: Im Forschungsmodul A "Anlagenbedingte Wirkungen" werden die direkten Schäden an Fischen untersucht und bewertet. Dazu werden Fische der natürlich vorkommenden Fischartengemeinschaft der jeweiligen Gewässer nach der Turbinenpassage mittels spezieller Fangnetze, sogenannter "Hamennetze" gefangen und auf Rechen- und Turbinenschäden hin untersucht. Da Hamennetze selbst ebenfalls Fischschäden verursachen können, werden zusätzlich Versuche mit standardisierten Fischzugaben oberhalb und unterhalb der Turbine durchgeführt. Die Befischungen werden zu unterschiedlichen Jahreszeiten vorgenommen und die gegebenenfalls auftretenden Fischschäden in verschiedenen Klassen erfasst. Im Forschungsmodul B "Ökologische Auswirkungen" werden das Fischartenspektrum, am Gewässergrund lebende Kleintiere, Wasserpflanzen und Aufwuchsalgen sowie wichtige Umweltfaktoren im Ober- und Unterwasser der Wasserkraftanlagen vor und nach dem Kraftwerksbau vergleichend untersucht. Dadurch können Veränderungen bezüglich der Zusammensetzung der aquatischen Lebensgemeinschaften und der vorliegenden Lebensräume über den Untersuchungszeitraum erfasst werden. Weitere Informationen zum fischökologischen Monitoring finden Sie im "Energieatlas Bayern".
Ökoenergie-Institut Bayern am Bayerischen Landesamt für Umwelt
E-Mail: Poststelle@lfu.bayern.de