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Dieses von der Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) geförderte Projekt (Az. 15864) umfaßt drei Teilprojekte: Teilprojekt 1: Hochfrequenztechnik. – In einer Studie zum Anwendungspotential der in den USA patentierten Hochfrequenzscheuchanlage FishStartle® wurden die Wasserkraftanlagen im historischen Verbreitungsgebiet von Maifisch und Finte in Deutschland zusammengefaßt. Diese Heringsfischarten, die zu den anadromen Wanderfischen zählen, sind in Deutschland weitgehend verschwunden. Sollten sich die Bestände durch Verbesserung der Durchgängigkeit der Fließgewässer erholen, ist der sichere Abstieg mittels Fischscheuchanlagen zu garantieren. Teilprojekt 2: Niederfrequenztechnik. – Die eigenen Untersuchungen gliedern sich in Labor und Freilanduntersuchungen. Im Labor wurden an repräsentativen Fischarten verschiedene Signale auf ihre Wirksamkeit hin untersucht. Die Effizienz der ermittelten Töne, im Frequenzbereich zwischen 100 und 600 Hz, wurde anschließend im Freiland überprüft. Dabei konnte mit einer Kombination verschiedener Fangmethoden, gefördert von der DBU (Az. 18620), die Abwärtswanderung der Fische im Bereich der Wasserkraftanlage Jägersdorf/Saale detailliert untersucht und die Wirksamkeit der niederfrequenten Fischscheuchanlage quantifiziert werden. An den meisten Fischarten konnte unter Freilandbedingungen, im Gegensatz zu den Laborversuchen, keine Scheuchwirkung festgestellt werden. Von diesen Forschungsergebnissen ausgehend sind weitere Untersuchungen nötig, um die Effizienz zu verbessern. Dabei sollte das natürlich angeborene Fluchtverhalten von Fischen vor Prädatoren mit einbezogen werden. Über die Funktionskontrolle der Scheuchanlage hinausgehend konnten Aussagen zum Abwanderverhalten der Fische bezüglich der drei möglichen Wanderwege (Fischpass, Wehr und Ausleitungsstrecke) erbracht werden. Neben der Wassertemperatur und dem Abfluß beeinflußte vorrangig der Grad der Dunkelheit in der Nacht und die Trübheit des Wassers die Fischwanderungen. Kooperationspartner für die Zusammenstellung der Scheuchtechnik waren das Fachgebiet Technische Mechanik (Institut für Mikrosystemtechnik, Mechatronik und Mechanik) der TU Ilmenau und das Ingenieurbüro K&S Mechatronik GmbH. Innerhalb des Wissenschaftsaustauschs mit der AG Fischbiologie (Departement für Tierwissenschaften) der TU München / Weihenstephan wurde die Hamenfangtechnik konzipiert. Wichtige Hinweise im Spezialgebiet der Hydroakustik konnte Herr Prof. G. Wendt (Forschungsgruppe Unterwasserakustik, Institut für Nachrichtentechnik und Informationstechnik, Universität Rostock) geben. Teilprojekt 3: Kombination von Druck- und Schallwellen (Knallgas-Scheuchtechnik). - Diese vom Ingenieurbüro Hutarew & Partner in Pforzheim entwickelte Scheuchanlage erzeugt neben Druck- bzw. Schallwellen einen Lichtblitz. Parallel zu den Untersuchungen mit der Niederfrequenzanlage (Teilprojekt 2) sollte diese Technik hinsichtlich ihrer Effizienz im Freiland getestet werden. Aus unterschiedlichen Gründen konnte die zugesagte Scheuchtechnik nicht zur Verfügung gestellt werden.

Die Studie "Untersuchung der Möglichkeiten der Anwendung und Effektivität verschiedener akustischer Scheucheinrichtungen zum Schutz der Fischfauna vor Turbinenschäden" steht online zur Verfügung.

Laufzeit des Vorhabens 
01. Januar 1999 bis 01. Dezember 2001
Ansprechpartner 

Fischökologische & Limnologische UntersuchungsStelle Südthüringen (FLUSS)
Dipl.-Biol. Wolfgang Schmalz
Koppewiese 2
98553 St. Kilian

Tel: +49-36841-55932
Fax: +49-36841-55731
Mobil: +49-151-15506316

Finanzierung 

Deutsche Bundesstiftung Umwelt Az: 15864

Eintrag erstellt am: 22. Dezember 2016
Zuletzt geändert am: 11. Januar 2017