Die Walkmühle ist ein Ausleitungskraftwerk, bei welchem Wasser am Wehr zur energetischen Nutzung abgeschlagen und der Wasserkraftanlage zugeführt wird. Die Ausbauleistung der Wasserkraftanlagen orientiert sich am MQ der Werra (14 m³/s):· Restwasserschnecke je nach 3-stufiger Einstellung 1,5 bzw. 1,8 oder 2,1 m³/s,· 2 Francisturbinen mit insgesamt 12 m³/s (rechts 5 m³/s und links 7 m³/s). Die Fallhöhe bei den Francisturbinen beträgt 3,04 m und bei der Restwasserschnecke am Wehr 2,55 m. Die Werra und somit die Fischwege teilen sich am Standort der Walkmühle wie folgt: Am Wehr des Ausleitungskraftwerks wird das Wasser für die Wasserkraftnutzung Richtung WKA abgeschlagen. Zur Gewährleistung der behördlich geforderten Mindestwasserabgabe und zur zusätzlichen Energieerzeugung wird am Wehr eine Wasserkraftschnecke genutzt. Neben dieser liegt direkt der Schlitzpass. Die behördlich geforderte Restwassermenge beträgt 1,55 m³/s und wird durch die Restwasserschnecke (mind. 1,5 m³/s) in Verbindung mit der Fischaufstiegsanlage (0,19 m³/s) gewährleistet.
Der Vertikalrechen vor der Restwasserschnecke weist Stababstände von 197 bis 240 mm auf und wurde nicht als Feinrechen ausgeführt. Der Horizontalrechen vor den Francisturbinen zum Schutz der Fischfauna vor Turbinenschäden weist den in der wasserrechtlichen Erlaubnis vorgeschriebenen lichten Stababstand von 20 mm auf (Abbildung 8). Die Rechenstäbe sind als Fischbauchprofil ausgebildet. Die Rechenlänge beträgt 11,7 m mit einer Höhe von 3,2 m. Rechnerisch beträgt die Rechenfläche somit 37,44 m.
Die Fische, die parallel am Horizontalrechen der Wasserkraftanlage entlangschwimmen, gelangen links vom Rechen in Richtung Freischuss. Dort ist bodennah eine 22,5 cm x 22,5 cm große Bypassöffnung integriert, welche 180 l/s und einschwimmende Fische über ein Zwischenbecken dem Beckenpass neben der WKA zuleitet.
Da bisher nicht ausreichende und nicht übertragbare Untersuchungsergebnisse vorliegen, wurden an diesem Standort fundierte Untersuchungen bzgl. Fischschäden, hervorgerufen durch die Restwasserschnecke, beauftragt. Darüber hinaus existieren an diesem Wasserkraftanlagenstandort verschiedene Fischwanderhilfen zur Gewährleistung der Fischwanderung, deren Funktionsfähigkeit zu untersuchen war:
- Am Ausleitungswehr befindet sich ein Schlitzpass neben der Restwasserschnecke.
- An der Wasserkraftanlage, gespeist über den Mühlgraben, wurde ein weiterer Beckenpass errichtet,
- in welchen ein Abstiegsbypass über ein Zwischenbecken mündet.
Ergänzend zu den Aufstiegskontrollen an den Fischaufstiegsanlagen (FAA), die im Auftrag durch den Betreiber durchgeführt wurden, waren im Rahmen des hier vorliegenden Projektes Fischabstiegskontrollen und Untersuchungen von Fischschäden, auch durch die Francisturbinen, zu untersuchen. Untersuchungsinstrumente: Haken und Reusen.
Die Begleituntersuchung "Untersuchungen zum Fischabstieg und Kontrolle möglicher Fischschäden durch die Wasserkraftschnecke an der Wasserkraftanlage Walkmühle an der Werra in Meiningen" steht als Download zur Verfügung.
Fischökologische & Limnologische UntersuchungsStelle Südthüringen (FLUSS)
Dipl.-Biol. Wolfgang Schmalz
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