Die WKA Sachtleben am Spitzteichwehr befindet sich an der Kinzig, welche von der Mündung in den Rhein bei Kehl bis nach Alpirsbach ein Gewässer I. Ordnung ist. Das Spitzteichwehr bei Flusskilometer 58,3 (Basisstationierung) wurde Ende des 19. Jahrhunderts – ursprünglich für den Betrieb einer Zellstofffabrik – errichtet. Die Kinzig ist mit der Zielvorgabe zur "Herstellung der ökologischen Durchgängigkeit" als Programmstrecke im Maßnahmenplan zur Umsetzung der WRRL ausgewiesen. Zur Verbesserung der Umweltverträglichkeit wurde ein Fischschutz mit sohl- und oberflächennahem Abstieg errichtet, eine neue Fischaufstiegsanlage gebaut und ein ökologisch angemessener Mindestabfluss festgelegt.
An der WKA Sachtleben kommt ein Horizontalrechensystem mit einem lichten Stababstand von max. 15 mm zum Einsatz. Durch die zur Anströmrichtung geneigte Anordnung des Feinrechens soll eine Leitwirkung zur Abstiegseinrichtung erfolgen. Bei den verbauten Abmessungen des Rechenfeldes mit L x B ca. 13 m x 1,3 m beträgt die Anströmgeschwindigkeit bei Ausbaudurchfluss < 0,5 m/s.
Das Fischabstiegssystem mit Abstiegskorridor und festem Bremswehr wird mit einer Wassermenge von 500 l/s betrieben. Die Abflusskontrolle bzw. Regulierung der zuströmenden Betriebswassermenge erfolgt durch die Überströmung des festen Bremswehres. Die lichte Breite des Abstiegskorridors beträgt 0,60 m. Die Wassertiefen variieren zwischen 0,60 bis 2,20 m. Die Fließgeschwindigkeiten liegen am Einstieg bei ca. 0,5 m/s und steigen bis zur Oberkante des festen Bremswehres bis auf ca. 1,4 m/s an. Die Anströmseite des Bremswehres ist mit einem Anstiegswinkel von max. 15,0° ausgeführt, der Abströmbereich mit einem Winkel von ca. 25° geneigt. Bei dieser Ausführung des Fischabstiegssystems kann durch die Trennung der Korridore für Rechengutweitergabe und Fischabstieg am Eintrittsquerschnitt des Fischabstieges auf eine bewegliche Konstruktion verzichtet werden.