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Der Standort Heckerwehr befindet sich an der Roth südlich von Nürnberg. Hier wurde im Jahr 2015 an einem oberhalb einer bestehenden Wehranlage aus der Roth ausgeleiteten Mühlgraben eine Wasserkraftschnecke der Firma Rehart eingebaut (Länge 3,45 m, Durchmesser 3,2 m, 4 Windungen, Neigungswinkel 22°, 3 bis 26 Umdrehungen pro Minute). Neben der Wasserkraftschnecke ist eine Fischaufstiegsschnecke eingebaut (System Rehart/Strasser), über die der Fischaufstieg gewährleistet werden soll. Die Fallhöhe beträgt je nach Einspeisung aus dem Rothsee zwischen 1,6 und 3,45 m. Bei einem Ausbaudurchfluss von 5 m³/s beträgt die Ausbauleistung der Wasserkraftschnecke 80 kW. Vor der Schneckenturbine ist ein horizontaler Grobrechen mit 120 mm Stababstand installiert.

Ausbaudurchfluss Wasserkraftanlage 
5,00 m³/s
Leistung Wasserkraftanlage 
80,00 kW
Land 
Bundesland 
Flussgebiet 
Gewässer 
Roth
Fischregion 
Fischschutzeinrichtung 
Baujahr Fischschutzeinrichtung 
≻ 2010 ≺ = 2015
Beschreibung Fischschutzeinrichtung 

Absteigende Fische werden durch die langsam drehende Schneckenturbine mit dem Wasserstrom nach unten befördert. Damit soll das Schädigungsrisiko für Fische bei der Turbinenpassage gering sein.

Beschreibung der Begleituntersuchung 

Das Untersuchungsprogramm ist in zwei Forschungsmodule gegliedert: Im Forschungsmodul A "Anlagenbedingte Wirkungen" werden die direkten Schäden an Fischen untersucht und bewertet. Dazu werden Fische der natürlich vorkommenden Fischartengemeinschaft der jeweiligen Gewässer nach der Turbinenpassage mittels spezieller Fangnetze, sogenannter "Hamennetze" gefangen und auf Rechen- und Turbinenschäden hin untersucht. Da Hamennetze selbst ebenfalls Fischschäden verursachen können, werden zusätzlich Versuche mit standardisierten Fischzugaben oberhalb und unterhalb der Turbine durchgeführt. Die Befischungen werden zu unterschiedlichen Jahreszeiten vorgenommen und die gegebenenfalls auftretenden Fischschäden in verschiedenen Klassen erfasst. Im Forschungsmodul B "Ökologische Auswirkungen" werden das Fischartenspektrum, am Gewässergrund lebende Kleintiere, Wasserpflanzen und Aufwuchsalgen sowie wichtige Umweltfaktoren im Ober- und Unterwasser der Wasserkraftanlagen vor und nach dem Kraftwerksbau vergleichend untersucht. Dadurch können Veränderungen bezüglich der Zusammensetzung der aquatischen Lebensgemeinschaften und der vorliegenden Lebensräume über den Untersuchungszeitraum erfasst werden. Weitere Informationen zum fischökologischen Monitoring finden Sie im "Energieatlas Bayern".

Ansprechpartner 

Ökoenergie-Institut Bayern am Bayerischen Landesamt für Umwelt

E-Mail: Poststelle@lfu.bayern.de

Bildergalerie 
© Bayerisches Landesamt für Umwelt
Eintrag erstellt am: 06. September 2019
Zuletzt geändert am: 16. August 2021