Infolge der Novellierung des Wasserhaushaltsgesetzes sind nach § 35 an Wasserkraftanlagen geeignete Maßnahmen zum Schutz der Fischpopulation zu ergreifen. Gegenwärtig stellen vor allem die Planung und Durchführung von Schutzmaßnahmen und Wanderungshilfen beim Fischabstieg eine große Herausforderung dar.
Um bestehende Wissenslücken zum Verhalten von Fischen an Abstiegseinrichtungen – insbesondere Bypass- und Fischschutzeinrichtungen – zu schließen, wurde das Institut für Wasserbau und Wasserwirtschaft (Fachgebiet Wasserbau und Hydraulik) mit der Durchführung von ethohydraulischen Untersuchungen beauftragt. Das Forschungsvorhaben wird vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit gefördert. Das Vorhaben hat eine Laufzeit von August 2013 bis Dezember 2015. Die ethohydraulischen Untersuchungen finden im Wasserbaulichen Forschungslabor der Technischen Universität Darmstadt in Zusammenarbeit mit dem Institut für angewandte Ökologie (Kirtorf-Wahlen) statt.
Kern der ethohydraulischen Untersuchungen sind Verhaltensbeobachtungen von Wildfischen, die im großen Laborgerinne der TUDA mit unterschiedlichen Rechen-Bypass-Anordnungen und diversen eingestellten hydraulischen Randbedingungen (sog. Strömungssignaturen) konfrontiert werden. Dazu arbeiten Wasserbauingenieure, Hydrauliker und Fischökologen eng miteinander vernetzt. Zur Validierung der Laborbefunde werden an einer Pilot-Wasserkraftanlage des Landes Nordrhein-Westfalen Freilandversuche durchgeführt.
Das Forschungsvorhaben wird vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit gefördert.