hintergrundbild

Diese Liste zeigt alle im Atlas eingetragenen Standorte mit Maßnahmen für Fischschutz & Fischabstieg (Stand Oktober 2022). Hierunter fallen alle baulichen Einrichtungen zum Fisch-schutz und Fischabstieg (z. B. Rechen, Bypass) aber z. B. auch fischschonendere Turbinen, Anlagenbetriebsweisen oder neue Anlagendesigns. Die Einträge im Atlas enthalten auch Informationen über an den Standorten durchgeführte Begleituntersuchungen (z. B. Funktionskontrolle, Monitoring, Forschungsprojekt). Auch Maßnahmen, die mehrere konkrete Standorte einschließen (z. B. Fang- und Transport) sind enthalten.

Zeige 41 - 60 von 142 Standorten

Info zur Filterfunktionalität ->

Filter

Das Laufwasserkraftwerk Gengenbach liegt an der Kinzig ca. 30 km stromauf der Rheinmündung, im Stadtgebiet von Gengenbach. In dem Querbauwerk ist ein unter- und überstrombares Wasserkraftwerk mit einer Kaplanturbine installiert. Der Ausbaudurchfluss beträgt 20 m³/s. Die Fallhöhe ist 3,20 m. Die Wasserkraftanlage wurde 2010 am rechten Ufer an ein bestehendes Wehr als bewegliche über- und unterströmbare Kaplan Rohrturbine errichtet. Die Ausbauleistung der WKA beträgt 500 kW, der Ausbaudurchfluss 20 m³/s und die Ausbaufallhöhe 3,2 m. Das sogenannte "bewegliche Krafthaus" wird bei jedem Wasserstand vollständig überströmt. Zwischen der WKA und dem rechten Ufer wurde zudem eine Fischaufstiegsanlage errichtet. Abwärts wandernde Fische können 6 verschiedene Abstiegskorridore nutzen. Der Rückstaubereich reicht bis ca. 1,2 km stromaufwärts. Im Bereich der Wasserkraftanlage werden 0,5 m³/s der Kinzig in den Mühlbach ausgeleitet. Die WKA befindet sich in einem Lachswiederansiedlungsgewässer.

(In: Anderer, Pia; Dumont, Ulrich; Massmann, Edith; Keuneke, Rita (2012): Wasserkraftnutzung in Deutschland Wasserrechtliche Aspekte, ökologisches Modernisierungspotenzial und Fördermöglichkeiten. Hrsg.: Umweltbundesamt, Dessau-Roßlau, 389 Seiten. ISSN 1862-4804).

Weiterführende Informationen zum Standort "Greene-Kreiensen" finden Sie in dem "Verzeichnis von Berichten und Gutachten zum Thema Fischschutz und Fischabstieg" unter: "Fichereibiologische Funktionskontrolle des Mäander-Fischpasses am Elektrizitätswerk Greene-Kreiensen, Landkreis Northeim".

Weiterführende Informationen zum Standort "Gronau (Leine)" finden Sie in dem "Verzeichnis von Berichten und Gutachten zum Thema Fischschutz und Fischabstieg" unter: "Überprüfung der turbinenbedingten fischereilichen Sterblichkeit und der Effektivität des Fluchtrohres am Wasserkraftwerk Streichwehr Gronau (Leine)".

Das Wasserkraftwerk Gröningsmühle bei Wismar wird mittels Rohrheberturbine betrieben. Der Wallensteingraben mündet unmittelbar in die Ostsee.

Nach knapp zweijähriger Bauzeit konnte am 20. Februar 2020 die Wasserkraftanlage Großweil  in Betrieb gehen. Als erste große Pilotanlage wurde in der Rauen Rampe der Loisach bei Großweil (Nähe Murnau, ca. 25 km nördlich von Garmisch-Partenkirchen) ein Schachtkraftwerk im Zweischachtdesign realisiert. Die Bedingungen sind ökologisch und technisch besonders herausfordernd, weil der Standort in einem FFH-Gebiet liegt (FFH: Flora-Fauna-Habitat; daher besonders hoher Fischschutzstatus) und starke Geschiebe- und Treibholzführung vorliegen.

In die Anlage wurden zwei doppelt regelbare Tauchturbinen der Firma Gebbert  eingebaut. Das Laufwasserkraftwerk hat eine Bruttoleistung von 420 kW und erzeugt jährlich circa 2,5 Millionen Kilowatt. Der Ausbaudurchfluss beträgt 22 m3/s aufgeteilt auf zwei Schächte, die Fallhöhe beträgt 2,50 m.

Weiterführende Informationen zum Standort "Gugelmühle" finden Sie in dem "Verzeichnis von Berichten und Gutachten zum Thema Fischschutz und Fischabstieg" unter: "Untersuchungen zur Effektivität alternativer Triebwerkstechniken und Schutzkonzepte für abwandernde Fische beim Betrieb von Kleinwasserkraftanlagen".

Am Ausleitungskraftwerk am Elbbach in Hadamar wird mit einer Ausbauwassermenge von 3 m³/s eine 90 kW Kaplanturbine betrieben (Stand 2006). An der Wasserkraftanlage wurde ein Rollrechen der Firma Stähler einer Funktionskontrolle unterzogen (2002-2004).

Die Wasserkraftanlage Hadmersleben ist an einem rechtsseitig aus der Bode ausgeleiteten Mühlgraben (Flusskilometer 48+386) gelegen. Der Ausbaudurchfluss der Anlage beträgt 14 m3/s bei einer Bruttofalllhöhe von 1,69 m. An dem Standort werden zwei Wasserkraftschnecken betrieben. Der Einlaufbereich ist durch einen Horizontalrechen geschützt. (IN: EBEL, G. (2013): Fischschutz und Fischabstieg an Wasserkraftanlagen – Handbuch Rechen und Bypasssysteme. Ingenieurbiologische Grundlagen, Modellierung und Prognose, Bemessung und Gestaltung. Hrsg.: Büro für Gewässerökologie und Fischereibiologie, Halle (Saale), 483 Seiten. ISBN: 978-3-00-039686-1. S. 344.)

Weiterführende Informationen zum Standort "Hannover - Herrenhausen" finden Sie in dem "Verzeichnis von Berichten und Gutachten zum Thema Fischschutz und Fischabstieg" unter: "Überprüfung der Fluchtrohre im Wasserkraftwerk Hannover -Herrenhausen".

Der Standort Heckerwehr befindet sich an der Roth südlich von Nürnberg. Hier wurde im Jahr 2015 an einem oberhalb einer bestehenden Wehranlage aus der Roth ausgeleiteten Mühlgraben eine Wasserkraftschnecke der Firma Rehart eingebaut (Länge 3,45 m, Durchmesser 3,2 m, 4 Windungen, Neigungswinkel 22°, 3 bis 26 Umdrehungen pro Minute). Neben der Wasserkraftschnecke ist eine Fischaufstiegsschnecke eingebaut (System Rehart/Strasser), über die der Fischaufstieg gewährleistet werden soll. Die Fallhöhe beträgt je nach Einspeisung aus dem Rothsee zwischen 1,6 und 3,45 m. Bei einem Ausbaudurchfluss von 5 m³/s beträgt die Ausbauleistung der Wasserkraftschnecke 80 kW. Vor der Schneckenturbine ist ein horizontaler Grobrechen mit 120 mm Stababstand installiert.

Das Ausleitungskraftwerk Hinterstein an der Ostrach verfügt über eine Diagonalturbine und eine Wasserkraftschnecke für die Restwasserabgabe.

 Weiterführende Informationen zum Standort "Hirschhorn" finden Sie in dem "Verzeichnis von Berichten und Gutachten zum Thema Fischschutz und Fischabstieg" unter: "Aalabstieg Neckarkraftwerk Hirschhorn".

Weiterführende Informationen zum Standort "Höllenstein" finden Sie in dem "Verzeichnis von Berichten und Gutachten zum Thema Fischschutz und Fischabstieg" unter: "Funktionskontrolle der Fischschleuse an der Wasserkraftanlage Höllenstein am Schwarzen Regen".

Der Standort Höllthal liegt im oberbayrischen Landkreis Traunstein am Oberlauf des Chiemseeauslaufs Alz. An diesem Standort befindet sich eine Wasserkraftanlage mit 1.) einem Anfang der 70er Jahre erbauten und im Jahr 2015 sanierten konventionellen Kraftwerk mit langsam laufender Kaplan-Turbine (Laufraddurchmesser 2,5 m, 100 Umdrehungen pro Minute) und 2.) einem im Jahr 2016 errichteten Kraftwerk mit zwei Wasserkraftschnecken (5 Windungen, 5 m Länge, Neigungswinkel 20°, 9-18 Umdrehungen pro Minute), die in einem überdachten Trog eingebaut sind. Bei einer Ausbaufallhöhe von 2,4 m und einem Ausbaudurchfluss von 37,5 m³/s beträgt die Ausbauleistung der im Verbund betriebenen Gesamtanlage 520 kW. Etwa 340 m oberhalb der Wasserkraftanlage befindet sich ein 400 m langes Streichwehr, das eine Restwassermenge von mindestens 12 m³/s in eine naturnahe Restwasserstrecke abgibt. Der restliche Abfluss wird weiter Richtung Kraftwerk geleitet. Die Restwasserstrecke verläuft etwa 800 m parallel zum Werkskanal und vereinigt sich 120 m unterhalb des Auslaufs der Wasserkraftschnecken wieder mit dem Werkskanal.

Weiterführende Informationen zum Standort "Hüttengrund (Steinach)" finden Sie in dem "Verzeichnis von Berichten und Gutachten zum Thema Fischschutz und Fischabstieg" unter: "Funktionskontrollen der Fischaufstiegs- und Fischabstiegsanlage an der Wasserkraftanlage Hüttengrund an der Steinach."

Das Illerkraftwerk Au befindet sich an der Iller südlich von Kempten und wurde im Jahr 2015 als erste Wasserkraftanlage mit VLH-Turbinen in Deutschland in Betrieb genommen. Die Kraftwerksanlage wurde an einem Standort mit bereits bestehender fester Wehranlage errichtet und ist mit zwei VLH-Turbinen ausgestattet. Neben der Kraftwerksanlage wurde ein Schlauchwehr neu errichtet, das in zwei Wehrfelder aufgeteilt ist und sowohl eine dynamische Stauzielregelung als auch einen Geschiebetransport über eine direkt an das Kraftwerk angrenzende Kiesschleuse (15 m Breite) ermöglicht. Die Fallhöhe beträgt ca. zwischen 1,3 und 2,3 m. Bei einem Ausbaudurchfluss der beiden VLH-Turbinen von insgesamt 54 m³/s beträgt die Ausbauleistung 900 kW. Vor dem Turbineneinlauf ist ein horizontaler Grobrechen mit 300 mm Stababstand installiert.

Die Wasserkraftanlage Jägersdorf (gefördert von der DBU – Az. 02527) ist ein Ausleitungskraftwerk. Ein Teil des Wassers wird über den Mühlgraben Richtung Turbinen geführt. Zur Stromerzeugung werden drei Kaplanrohrturbinen mit einem maximalen Schluckvermögen von jeweils 4,9 m³/s bei einer Fallhöhe von 3,29 m verwendet. Eine funktionsfähige Fischaufstiegsanlage (DBU-Förderkennzeichen Az. 09567/02) in Form eines naturnahen Umgehungsgerinnes gewährleistet die Durchgängigkeit am Wehr.

Am Schaukraftwerk Jeßnitz wurde die Doppel-Wasserkraftschnecke mit integriertem Fischaufstieg von Hydro-Connect aus Österreich verbaut. Diese geschlossene Wasserkraftschnecke realisiert über das Außenrohr den verletzungsfreien Fischabstieg, gleichzeitig können Fische und sämtliche Mikrolebewesen über das Innenrohr aufsteigen. Zusätzlich wird über das archimedische Prinzip grüner Strom zur Amortisation der Anlage bzw. der Fischwanderhilfe produziert. Alle Funktionen werden auf einem System und im gleichen Moment realisiert. Leitfisch der in die Erlauf mündenden Jeßnitz ist die Bachforelle, Begleitfisch die Sole-liebende Koppe. Letztere findet durch die bodennahe Anbindung der Wasserkraftschnecke einfach den Einstieg in die stromproduzierende Fischwanderhilfe.

Weitere Informationen zum Standort Jeßnitz finden Sie auf der Hydro-Connect-Website "Im Einsatz".

Die Katzwerke befinden sich in Weisenbach im Murgtal zwischen Rastatt und Freudenstadt. Die Murg fließt in diesem Abschnitt als Gewässer II.O entlang der B462 von Süden nach Norden. Sie weist am Standort einen mittleren Abfluss von etwa 13,65 m3/s auf. Die Murg von der Rheinmündung bis nach Baiersbronn ist Programmgewässer für die Wiederansiedlung des Atlantischen Lachses. Bei der Anlage handelt es sich um ein Ausleitungskraftwerk mit einer etwa 500 m langen Ausleitungsstrecke. Die Anlage wurde in den Jahren 2014/15 energetisch und ökologisch modernisiert. Zur Verbesserung der Umweltverträglichkeit wurde ein Fischschutz mit Abstieg errichtet, eine neue Fischaufstiegsanlage gebaut und ein ökologisch angemessener Mindestabfluss festgelegt. Gleichzeitig wurde die Ausbauwassermenge erhöht und der Maschinensatz modernisiert. Die alten Turbinen (Voith) stammen aus den 1920er Jahren und wurden durch zwei doppelregulierte Kaplan-Schachtturbinen ersetzt.

Die Wasserkraftanlage Kehl liegt direkt neben dem Kulturwehr Kehl an einem Seitenarm des Rheins. Sie verfügt über einen langen unterirdischen Einlaufkanal.

Seiten

CSV