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Diese Liste zeigt alle im Atlas eingetragenen Standorte mit Maßnahmen für Fischschutz & Fischabstieg (Stand Oktober 2022). Hierunter fallen alle baulichen Einrichtungen zum Fisch-schutz und Fischabstieg (z. B. Rechen, Bypass) aber z. B. auch fischschonendere Turbinen, Anlagenbetriebsweisen oder neue Anlagendesigns. Die Einträge im Atlas enthalten auch Informationen über an den Standorten durchgeführte Begleituntersuchungen (z. B. Funktionskontrolle, Monitoring, Forschungsprojekt). Auch Maßnahmen, die mehrere konkrete Standorte einschließen (z. B. Fang- und Transport) sind enthalten.

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Die Wasserkraftanlage (WKA) Döbritschen ist ein Ausleitungskraftwerk. Das zur Energiegewinnung benötigte Wasser wird an einem Nadelwehr abgeschlagen und Richtung WKA geführt. Zur Stromerzeugung kommen zwei Francisturbinen mit einem maximalen Schluckvermögen von jeweils 10 m³/s bei einer Fallhöhe von 2,5 m zum Einsatz. Die Drehzahl der Turbinen beträgt konstant 33 Umdrehungen in der Minute. Das abgeschlagene Wasser wird über einen etwa 140 m langen Turbinenkanal geleitet. Die Ausleitungsstrecke hat vom Wehr bis zum Zusammenfluss mit dem Turbinenkanal eine Lange von etwa 170 m. Das Wehr inklusive des Floßgassenschützes ist etwa 115 m lang.

Die Wasserkraftanlage an der Staustufe Dettelbach verfügt über zwei senkrecht stehende Kaplanturbinen, die mit jeweils 60 qm/s beaufschlagt werden können (Nenndrehzal 100 U/min, Durchmesser 3,54 m). Die Fallhöhe beträgt 4,55 m. Den Turbinen ist eine Rechenanlage mit einer lichten Weite von 90 mm vorgeschaltet.

Weiterführende Informationen zum Standort "Kraftwerk Dingenauer Mühle (Bad Pyrmont)" finden Sie in dem "Verzeichnis von Berichten und Gutachten zum Thema Fischschutz und Fischabstieg" unter: "Untersuchungen zur Effektivität der Aalableitung am Kraftwerk Dringenauer Mühle (Bad Pyrmont) an der Emmer".

Das mit einer Kegelradrohrturbine ausgestattete Dotierkraftwerk Schiffmühle nutzt eine Bruttofallhöhe von 2.97 m und einen Ausbaudurchfluss von 14 m3/s. Mit einer installierten Leistung von 285 kW und einer Jahresproduktion von 1.9 GWh können ca. 430 Haushalte mit erneuerbarem Strom versorgt werden. Die Restwasserstrecke mit einem parallel zum Oberwasserkanal des Hauptkraftwerks verlaufendem Streichwehr ist ungefähr 400 m lang. Die Wasserkraftanlage verfügt sowohl über ein natürliches Umgehungsgerinne sowie eine technische Fischaufstiegshilfe (vertical slot / Schlitzpass) für den Aufstieg als auch über eine Fischabstiegsanlage.

Das Kraftwerk Ebewe wurde im Zuge des Umbaus bis 2015 mit einer Kaplan Turbine (vier Schaufeln, 1,75 m Durchmesser, 145 U/min.) ausgestattet. Die Engpassleistung beträgt 157 kW, die durchschnittliche Jahreserzeugung wird mit 0,98 MWh angegeben. Die Fallhöhe beträgt 2,6 m. Im Zuge einer Erneuerung des Kraftwerks wurde dort bis 2015 ebenfalls eine FAH, ein Feinrechen vor dem Turbineneinlauf und eine Abstiegsklappe errichtet. Das Kraftwerk Ebewe wird von der Firma Sandoz auf deren Werksgelände betrieben.

Die Wasserkraftanlage (WKA ECI Centrale) in Roermond ist der unterste Standort in der Rur. Diese wurde als Vorranggewässer mit Wiederansiedlung von Lachs und Meerforelle ausgewählt. Die WKA wurde 1920 gebaut und 2008 mit Fischschutz- und Fischabstiegsanlagen ausgerüstet. Die Ausbauleistung beträgt 253 kW und der Ausbaudurchfluss 16 m³/s. Am Einlauf zur Turbine befindet sich ein 10 mm-Feinreichen mit einem hydraulischen Knickarm-Rechenreiniger. Ein Bypass für oberflächennah abwandernde Fischarten (Smolts) wurde auf der rechten Uferseite angebracht. Zur Kontrolle der Fischwanderung am Standort wurden Monitoring-Einrichtungen für Auf- und Abstieg und eine Beobachtungsstation gebaut.

(In: Anderer, Pia; Dumont, Ulrich; Massmann, Edith; Keuneke, Rita (2012): Wasserkraftnutzung in Deutschland Wasserrechtliche Aspekte, ökologisches Modernisierungspotenzial und Fördermöglichkeiten. Hrsg.: Umweltbundesamt, Dessau-Roßlau, 389 Seiten. ISSN 1862-4804).

Die bei Flusskilometer 15,6, auf einer Höhe von 87,53 m ü. NN gelegene Staustufe Eddersheim gehört zu einer von insgesamt 34 Staustufen des Mains. Sie ist flussaufwärtsblickend nach "Kostheim" die zweite Staustufe im Verlauf des Mains. Die gesamte Anlage umfasst eine Fischaufstiegsanlage, eine Bootsschleuse für Sportboote, ein Walzenwehr mit drei Wehrfeldern, ein Kraftwerk mit drei Kaplanturbinen (Ausbaudurchfluss: 180 m³/s) sowie zwei Schiffsschleusen für die Binnenschifffahrt. Die Wasserkraftanlage besteht aus drei senkrecht stehenden Kaplan-Turbinen mit jeweils einer Ausbauleistung von 60 m³/s bei einer maximalen Fallhöhe von 3,6 m.

Historische Wasserkraftanlage im Elstermühlgraben, der von der Weißen Elster linksseitig ausgeleitet wird. Der Ausbaudurchfluss der Anlage beträgt 7,5 m3/s bei einer Bruttofallhöhe von 1,4 m. An dem Standort sind zwei Francisturbinen mit einem horizontalem Fischschutzrechen installiert. (IN: EBEL, G. (2013): Fischschutz und Fischabstieg an Wasserkraftanlagen – Handbuch Rechen und Bypasssysteme. Ingenieurbiologische Grundlagen, Modellierung und Prognose, Bemessung und Gestaltung. Hrsg.: Büro für Gewässerökologie und Fischereibiologie, Halle (Saale), 483 Seiten. ISBN: 978-3-00-039686-1. S. 342).

Die Wasserkraftanlage Eixendorf II befindet sich an der Vorsperre der Talsperre Eixendorf östlich von Neunburg vorm Wald. In die Staumauer der Vorsperre wurde ein bewegliches Kraftwerk mit einer Kaplan-Rohrturbine (Laufraddurchmesser 1 m, 333 Umdrehungen pro Minute) eingebaut, das im Frühjahr 2017 in Betrieb genommen wurde. Bei einem Ausbauabfluss von 4,5 m³/s und einer Fallhöhe von 5 m beträgt die Ausbauleistung 190 kW. Die Turbine befindet sich in einem mittels hydraulischer Hubvorrichtung schwenkbaren Stahlgehäuse. Dieses Gehäuse kann im Hochwasserfall angehoben werden, sodass das Kraftwerk vollständig unterströmt wird und ein Geschiebetransport ermöglicht wird. Weitere Informationen zum Kraftwerkstyp bewegliches Kraftwerk finden Sie auf der Website der Bayerischen Landeskraftwerke.

 Weiterführende Informationen zum Standort "Emsland" finden Sie in dem "Verzeichnis von Berichten und Gutachten zum Thema Fischschutz und Fischabstieg" unter: "Untersuchung zur Effizienzkontrolle der Fischrückführung am KKE".

Es handelt sich um zwei Wasserkraftanlagen Enzberg I (150 kW) und Enzberg II (410 kW), beide am Kraftwerkskanal gelegen. Die Fischschutz- und Fischabstiegseinrichtung befindet sich am Kanaleinlass und wirkt daher für beide Kraftwerke. Zeitgleich mit der Fischabstiegs- und Fischschutzeinrichtung wurde auch ein neues naturnahes Beckenraugerinne als Aufwärtshilfe errichtet, sowie eine Buhne am Ende der Ausleitungsstrecke gebaut, um die Lockströmung zu erhöhen. Des Weiteren wurden noch Gewässerstrukturmaßnahmen an einer pessimalen Stelle durchgeführt.

 Weiterführende Informationen zum Standort "Erdmannsdorf" finden Sie in dem "Verzeichnis von Berichten und Gutachten zum Thema Fischschutz und Fischabstieg" unter: "WKA Erdmannsdorf Konzept Fischschutz- und Fischabstieg".

Das Wasserkraftwerk befindet sich auf der Halbinsel zwischen dem denkmalgeschützten Wasserhaus der Stadt Esslingen, den Pulverwiesen und dem Wehr/Schleuse.

Baujahr 2010, Genehmigungslaufzeit bis 31. 12. 2038

In Baden-Württemberg werden Aale im Neckar zwischen Besigheim und Mannheim von Erwerbsfischern gefangen und in den Rhein bei Mannheim gebracht. Diese von dem Energieunternehmen EnBW finanzierte Maßnahme läuft seit 2009. Ziel ist es, Blankaale vor der u.U. tödlichen Passage von 15 Wasserkraftstandorten zu schützen. Parallel zu den Fängen der Blankaale werden die Fänge der Gelbaale dokumentiert. Diese Daten fließen in die Bewertung und Entwicklung der Aalbestände im Rheinsystem Baden-Württembergs ein.

Quelle: Internationale Kommission zum Schutz des Rheins (IKSR): Maßnahmen für den Europäischen Aal im Rheineinzugsgebiet 2014-2016.

In der mittleren Lahn werden von "Aalwarten" Blankaale gefangen und nach kurzer Zwischenhälterung an der Lahnmündung in den Rhein entlassen. Quelle: Internationale Kommission zum Schutz des Rheins (IKSR): Maßnahmen für den Europäischen Aal im Rheineinzugsgebiet 2014-2016.

Die Wasserkraftanlage Faurndau liegt bei Göppingen an der Fils in einer Äscheregion. Der Standort ist mit einer WKA mit einer doppelt-regulierten Kaplan-Rohrturbine am rechten Ufer und einer zwischen Wasserkraftanlage und rechtem Ufer eingerichteten Fischaufstiegsanlage ausgestattet. Im Gewässer befindet sich an dieser Stelle eine Stützschwelle. Die Anlage verfügt über eine Leistung von 260 kW und hat einen Durchfluss von 10 m³/s. Die WKA hat eine Ausbaufallhöhe von 3,2 m und ist mit einem 15 mm Rechen ausgestattet.

Die Ausleitungskraftanlage Floecksmühle befindet rechtsseitig der Nette nahe der Ortschaft Ochtendung. Die WKA befindet sich in der Äschenregion in einer Lachs-Entwicklungsstrecke. Die Anlage liegt an einem Mühlenwasserkanal, der im Oberwasser 500 m lang ist und im Unterwasser 220 m lang ist. Im Unterwasserkanal befindet sich keine Einschwimmsperre. Das Wasserkraftwerk verfügt über eine Durchströmturbine mit einer Ausbauleistung von 28 kW. Vor dem Turbineneinlauf ist ein Vertikalrechen mit einem lichten Stababstand von 5,3 mm mit einer oberflächennahen Spülrinne oberhalb des Rechens als Bypasssystem. Baujahr WKA: 1963 (In: Anderer, Pia; Dumont, Ulrich; Massmann, Edith; Keuneke, Rita(2012): Wasserkraftnutzung in Deutschland Wasserrechtliche Aspekte, ökologisches Modernisierungspotenzial und Fördermöglichkeiten. Hrsg.: Umweltbundesamt, Dessau-Roßlau, 389 Seiten. ISSN 1862-4804).

Am Main und Regnitz wird in den Kraftwerken Schweinfurt, Garstadt, Wipfeld, Volkach, Dettelbach, Kitzingen, Marktbreit, Gossmannsdorf, Randersacker, Untere Mainmühle, Erlabrunn, Himmelstadt, Obernau, Wallstadt, Klingenberg, Heubach, Freudenberg, Faulbach, Forchheim, Hausen und Harrbach ein aalschonender Betrieb mithilfe von MIGROMATEN (Aufstellorte: Garstadt, Erlabrunn, Hausen, Heubach) gefahren. In der Hauptwanderphase des Aals von September bis Februar wurde im Zeitraum 2011 bis 2015 jährlich an 24 bis 33 Tagen ein aalschonender Betrieb gefahren. Dabei wird die Kraftwerksleistung reduziert und so die Anströmgeschwindigkeit vor den Rechen reduziert. Gleichzeitig wird das turbinennahe Wehrfeld in der Regel um mindestens 20 cm angehoben und so ein Abwanderungskorridor für die Aale geschaffen. Quelle: Bayerischer Landtag17. Wahlperiode 30.03.2016 17/9941.Schriftliche Anfrage des Abgeordneten Dr. Christian Magerl BÜNDNIS 90/DIEGRÜNEN vom 08.10.2015. Antwort des Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten vom 2.02.2016

Das Wasserkraftwerk Fritzbach wurde 2015 in Betrieb genommen und befindet sich im unteren Bereich des Fritzbaches. Die Wasserfassung liegt am unteren Ortsende der Gemeinde Hüttau, das Kraftwerk selbst am unteren Ende des Fritzbaches in der Gemeinde Pfarrwerfen bei der Mündung in die Salzach. Die Länge der Ausleitungsstrecke beträgt 8,7 km bei einer Fallhöhe von 159 m. Zur Stromerzeugung wird eine 6-düsige Peltonturbine verwendet. Die Engpassleistung der Anlage beträgt 5,4 MW bei einem Ausbaudurchfluss von 4,5 m³/s. Die durchschnittliche Jahreserzeugung wird mit 28.000 MWh angegeben.

Das Pumpspeicherkraftwerk Geesthacht liegt direkt an der Elbe und wird von Vattenfall Wasserkraft GmbH betrieben. Drei Rohrleitungen mit 612¤m Länge verbinden das Speicherbecken mit den Maschinen im Krafthaus. Als Unterbecken wird der Stauraum der Staustufe Geesthacht genutzt. Der Wasserdurchsatz der 3 Francisturbinen beträgt 66 m3/s, wobei eine Nennleistung von 40 MW bereitgestellt wird (Nennleistung Pumpbetrieb 32 MW je Maschinensatz). Das PSW hat eine Gesamtleistung von 120¤MW. Im Oberbecken kann eine elektrische Arbeit von 600¤MWh gespeichert werden. Das PSW verfügt über keine Fischschutzeinrichtung.

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